da Vinci®-Konsole

Roboter-assistierte Chirurgie

Im Center for Robotic Medicine Germany (CRMG) in Gronau arbeiten mehrere Kliniken der St. Antonius-Hospital Gronau GmbH interdisziplinär zusammen. Neben der Klinik für Urologie, die den Hauptanteil an Roboter-assistierten Operationen durchführt, sind die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie sowie die Klinik für Gynäkologie am CRMG beteiligt. Die klinikübergreifende Nutzung geht mit gemeinsamen Qualitäts- und Weiterbildungszielen einher. 

Die da Vinci®-Technologie wurde am St. Antonius-Hospital bereits 2006 eingeführt. Inzwischen verfügt das Zentrum über neueste da Vinci®-Operationstechnik in fünf Operationssälen und gehört damit weltweit zu den größten und renommiertesten Zentren für Roboter-assistierte Chirurgie. 

Das Team der Klinik für Urologie, Urologische Onkologie und Roboter-assistierte Chirurgie kann heute auf einen Erfahrungsschatz aus über 20.000 Roboter-assistierten Operationen – davon mehr als 19.000 Prostatakrebsoperationen – verweisen.

Die erheblichen Vorteile, welche die da Vinci®-Methode für die Patienten mit sich bringt, hat bereits vor Jahren dazu geführt, dass wir in Gronau bei der Prostatektomie auf andere chirurgische Verfahren, die mit mehr Komplikationen und Risiken verbunden sind (z. B. der offene Bauchschnitt), ganz verzichten.

Das da Vinci®-Operationssystem

Das da Vinci®-Operationssystem ist eine der modernsten Entwicklungen auf dem Gebiet der minimal-invasiven Operationen. Dabei handelt es sich um einen Roboterassistenten, der vom Chirurgen manuell gesteuert wird. Die Hand- und Fingerbewegungen des Operateurs werden über eine Steuerungskonsole präzise auf die Operationsinstrumente übertragen.

Während der OP sitzt der Chirurg an einer Bedienkonsole, die ihm dank hochauflösender 3D-Kameratechnik vielfach vergrößerte Einblicke in die Bauchhöhle des Patienten erlaubt. Selbst feinste Gewebestrukturen werden hierdurch erkennbar. Die zuvor über kleine Schnitte in den Bauchraum
eingeführten Spezial-Instrumente lassen sich von der Konsole darüber hinaus besonders präzise steuern. Die Bewegungsmöglichkeiten sind der menschlichen Hand exakt nachempfunden und eine spezielle Technologie verfeinert sogar zusätzlich die Handgriffe. Damit ist das natürliche Zittern der Hand völlig aufgehoben.

Das da Vinci®-Operationssystem besteht im Wesentlichen aus drei Komponenten:

1. Bedienkonsole auf Seiten des Operateurs
Der Operateur sitzt wenige Meter vom OP-Tisch entfernt an der Bedienkonsole. In dieser befindet sich das optische System, mit dessen Hilfe der Chirurg das Operationsgebiet zehn- bis zwanzigfach vergrößert und dreidimensional sieht. Mit frei beweglichen Griffelementen steuert er die Operationseinheit auf Seiten des Patienten. Die Bewegungen der Hände des Operateurs werden 1:1 und zitterfrei an die OP-Instrumente übertragen. Der Operateur ist somit in der Lage, absolut präzise Bewegungen auszuführen.

2. Operationseinheit
Dieser Teil des da Vinci®-Operationssystems steht in direkter Verbindung zum Patienten und trägt die Operationsinstrumente sowie die Full-HD-Videokamera. Die Robotikeinheit setzt die Bewegungen des Operateurs an der Steuerkonsole um. Die Instrumente werden über spezielle Zugangshülsen (Trokare) in den Körper des Patienten eingebracht. Die filigranen Instrumente können ausschließlich durch den Operateur an der Konsole bewegt werden. Sie verfügen über multiple Gelenke und Freiheitsgrade. Sie ermöglichen somit eine exakte Übertragung der Handbewegungen des Chirurgen und damit eine genaue Präparation.

3. Zentrale Rechnereinheit
In dieser Komponente befindet sich die Technik (Computer, Video-Aufzeichnung). Der Technikturm beinhaltet u. a. einen weiteren Monitor. Die zur Anwendung kommende dreidimensionale Full-HD-Videokamera verschafft dem Operateur exzellente Sichtverhältnisse. Durch Einspeisen und Verschmelzen zweier optischer Signale wird ein dreidimensionales Bild erzeugt, welches in das Sichtfenster an der Steuerkonsole übertragen wird. Darüber hinaus erfolgt eine zehnfache Vergrößerung des Bildes. Diese ermöglicht dem Operateur einen besseren Erhalt der Nerven und Gewebestrukturen während des Eingriffes.

Die Vorteile

Durch die dreidimensionale, um ein Vielfaches vergrößerte Sicht ins Operationsgebiet, die in alle Richtungen beweglichen Instrumentenspitzen, die Ermöglichung zitterfreier Bewegungen und eine entspannte Haltung des Operateurs während des Eingriffs sind Roboter-assistierte Operationen mit einer Präzision möglich, die mit anderen chirurgischen Methoden nicht erreicht werden kann. Bei Prostatakrebsoperationen können so die für die Kontinenz und Potenz entscheidenden Nerven und Gewebestrukturen häufig erhalten werden.

Außerdem wird über sehr kleine Schnitte, also minimal-invasiv operiert. Die Belastung für den Patienten wird dadurch insgesamt deutlich minimiert. Gründe hierfür sind ein geringerer Blutverlust, erheblich reduzierte Komplikationsraten, weniger Schmerzen nach der Operation, am Ende kaum sichtbare Narben und hierdurch eine schnellere Erholung und ein kürzerer Krankenhausaufenthalt. Durch die rasche Rekonvaleszenz kann der Patient schnell wieder seinem normalen Alltag nachgehen.

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