Harnblasentumor

Harnblasentumor

Blasentumore treten bei ca. fünf von 100.000 Menschen pro Jahr auf. Männer sind dabei häufiger betroffen als Frauen. Die Patienten sind meist über 50 Jahre alt. Der größte Risikofaktor ist Zigarettenkonsum, aber auch Chemikalien und Medikamente erhöhen die Wahrscheinlichkeit für eine solche Erkrankung.

Die Tumore fallen meist wegen blutigem Urin oder zufällig im Rahmen einer Ultraschalluntersuchung auf. Eine Blasenspiegelung durch den Urologen verschafft Gewissheit, woraufhin eine stationäre Einweisung zur Operation erfolgt.

Therapie

a) Transurethrale Resektion der Blase (TUR-Blase)
Dabei wird, wie bei einer Blasenspiegelung, mit einem dünnen Instrument (Zystoskop) über die Harnröhre in die Blase geschaut. Vorne am Zystoskop ist eine Schlinge befestigt, mit der ein elektrisches Abschälen des Tumorgewebes erfolgt. Am Ende des Eingriffs wird ein Blasenkatheter eingelegt, der zwei bis drei Tage dort belassen wird. So lange bleiben die Patienten in unserer stationären Betreuung. Das entfernte Gewebe wird durch Pathologen mikroskopisch untersucht. Je nach Befunden kann es notwendig sein, dass vor dem Eingriff über einen Katheter ein fluoreszierender Stoff, der die Sichtbarkeit von Tumoren verbessert, oder nach dem Eingriff ein Medikament zur Vorbeugung eines erneuten Auftretens in die Blase gegeben wird.

b) Roboter-assistierte Entfernung der Harnblase
Bei fortgeschrittenen Tumoren, die nicht mehr auf die Blasenschleimhaut beschränkt sind, ist eine vollständige Entfernung der Blase und der umgebenden Lymphknoten notwendig. Durch die robotische Technik kann dies minimal-invasiv, also mit wenigen kleinen Schnitten erfolgen, über die Instrumente in den Bauch eingeführt werden.
Beim Mann erfolgt dabei eine Entfernung von Harnblase, Prostata und Samenblasen. Bei der Frau ist die Entfernung von Harnblase, bei Erfordernis eines Teils der Scheidenvorderwand, der Gebärmutter und seltener der Eierstöcke erforderlich. Das entfernte Gewebe wird immer feingeweblich untersucht.
Anschließend erfolgt die Anlage der Harnableitung. Dies wird basierend auf der präoperativen Beratung und den persönlichen Wünschen sowie der onkologischen Notwendigkeit individuell festgelegt.

 

Im folgenden Animationsvideo wird der Eingriff anschaulich demonstriert:

 

 

 

 

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